
Alles Gute für das Neue Jahr 2021
Liebe Leserin, lieber Leser!
Mal ehrlich, wie oft haben Sie das die letzten Tage gesagt, wie oft wurde es Ihnen gesagt? Und vielleicht noch wichtiger: wie oft war es ehrlich gemeint?
Und das Jahr 2021 fängt eigentlich gut an: der Impfstoff wird verteilt – ja, nicht schnell genug, nicht genug Impfdosen, nicht alles klappt, wie gewünscht, aber: es tut sich etwas!
Auch die Wirtschaftsdaten liegen laut Prognose des IWF gar nicht so schlecht. 2020 wird eine Katastrophe bezüglich des Bruttoinlands- produktes, aber in 2021 soll es – so der IWF – weltweit wieder ein Wirtschaftsplus von 5,2% geben. Deutschland liegt damit bei 3,7%. Dabei profitieren jedoch die sogenannten Schwellenländer mehr als die Industrieländer, zu sehr hat sich die „Geiz ist geil“-Mentalität in den Köpfen festgesetzt. Produkte werden nicht mehr – schon lange nicht mehr – heimisch hergestellt und gekauft, sondern man setzt auf den Billigheimer, am besten noch aus dem Internet.
Aber, und das ist eine Lehre aus Corona, man kann auch „inländisch“ kaufen, man muss nicht die großen Online-Läden bedienen. Und die Produkte sind da meist gar nicht so viel teurer als online. Und ja, auch Sie und ich können an unserem Kaufverhalten etwas verändern.
Für den Handel und die Produktion hat Corona auch ein weiteres gezeigt. Nämlich, dass man ohne Diversität aufgeschmissen ist. Wer nur auf sein (Nischen-)Produkt setzt, wird verlieren, hat bereits verloren. Das ist eigentlich keine neue Erkenntnis, das wussten schon die Albrecht-Brüder mit ihrem Diskounter-Laden. Aber was heißt das für uns und unsere Branchen? Auch hier müssen wir das Angebot verbreitern. Und nicht nur das, das Angebot muss auch an die Kunden, Werbung also. Auch hier gilt, dass ein breites Angebot an Werbung in allen Medien mehr Kunden trifft.
Ein weiterer Punkt, der in 2021 dringend angegangen werden muss, ist, dass der Kunde lernen muss, wozu man unsere Produkte braucht;jetzt weiß der Zahnarzt natürlich schon, wozu er seinen Stempel braucht. Der private Kunde muss deutlicher ins Ziel genommen werden. Der Kunde muss Spaß an seinem neu erworbenen Produkt erfahren. Der Effekt des „das muss ich auch haben“ muss in den Fokus gerückt werden.
Apple scheint das nach der Tiefphase nach Steve Jobs Tod gerade auch wieder neu zu entdecken. Der wusste, wie man so etwas macht: niemand hat vor 13 Jahren gedacht, dass sie oder er ein Smartphone braucht. Ja, Sie haben richtig gelesen, das iPhone gibt es erst seit 2007. Aber heute ist es nicht mehr aus dem Alltag weg zu denken. Vielleicht brauchen unsere Branchen auch so eine Revolution.
Auf Erfinder dieser Welt, macht Euch ans Werk!
Die Welt verändert sich und damit auch das Konsumentenverhalten. Was der Markt braucht, verändert sich damit. Es wird Zeit, das im neuen Neuen Jahr anzugehen. Nehmen wir als Beispiel den Stempel- kugelschreiber. Der dümpelt in der „Führungsebene“ der Firmen. Wieso wissen Lehrerinnen und Lehrer nicht, dass es so etwas gibt (ich habe schon etliche an begeisterte Kolleginnen und Kollegen vermittelt)? Alleine in Deutschland gibt es rund 780.000 Lehrerinnen und Lehrer, da sind die Universitäten nicht mit eingerechnet. Und das ist ja nur ein kleines Beispiel. Die Welt ist groß!
„Carpe diem“ – „nutze den Tag“, sagt der Lateiner. Nutzen Sie den Neuanfang aus den diversen Corona-Lockdowns, haben Sie Mut, erfinden Sie (sich) neu!
Bleiben Sie gesund und „alles Gute für das Neue Jahr“ (ganz ehrlich!),
Herzlichst, Ihr
Bernhard Diel
(OStRiE) ist Geschäftsführer der AEGRAFLEX, der europäischen Vereinigung der Graveure und Flexografen.