Deutschland am Rande des Nervenzusammenbruchs

Liebe Leserin, lieber Leser!

Claudia Diel, Innovation und TechnikWissen Sie, wie viel eine Milliarde ist? Oder eine Billion? Zur Veranschaulichung: ein 1 Eurostück ist 2,14 mm dick. Das bedeutet, dass 1000,- € 2,14 Meter hoch wären, könnte man sie übereinander- stapeln. Eine Milliarde sind nun aber 1.000.000.000 Eurostücke, das sind dann übereinander 2.140.000 Meter oder 2.140 Kilometer, das ist in etwa die Strecke von Fulda nach Santiago de Compostela, ein sehr langer Pilgerweg.
Und wir alle werden noch pilgern müssen, damit wir die Kosten von Corona tragen können, das Bundesfinanzministerium hat die Kosten für die Bundesrepublik auf 1,5 Billionen Euro geschätzt. Der Bundeshaushalt in 2021 ist mit knappen 500 Milliarden Euro geplant und beschlossen. Das ist ein Drittel der geschätzten Kosten.
Nun ja, wenn man bedenkt, dass der Amerikaner Ross Perot 1992 ca. 65 Millionen US Dollar aus eigener Tasche in seinen Wahlkampf gesteckt hat, sind das „machbare“ Zahlen (das entspricht etwa 5,8 Mio. Euro heute). Das Bruttoinlandsprodukt für 2020 lag in der Bundesrepublik bei 3,33 Billionen Euro. Also, alles machbar?
Mitnichten. Leider!
Viele, insbesondere die sogenannten KUMU Betriebe kämpfen ums nackte Überleben. Ja, der online Handel floriert und es wird konsumiert. Aber, und das ist leider entscheidend, die kleinen deutschen bzw. europäischen Betriebe bleiben oft außen vor. Das haben die Regierungen der EU-Staaten auch erkannt und haben umfangreiche Auffangprogramme aufgelegt. Vieles scheitert aber an zu viel Bürokratie und zu wenig Sachverstand. So unterschiedlich die Länder der EU so unterschiedlich wird auch in der EU gegen Corona vorgegangen und leider muss man sagen, dass es keinen Klassenprimus gibt. Und jeder zeigt mit dem Finger auf die böse EU, die alles falsch gemacht hat. Gut, vieles hat die EU falsch gemacht: zu wenig Impfstoff zu langsam bestellt, schlecht verteilt, gar verschenkt usw.
Die größten Fehler passieren aber immer noch daheim. Da wird reagiert, wo agiert und pro-aktiv an Lösungen gearbeitet werden müsste. Der potentielle Kanzlerkandidat sagt der Presse, nachdem Frau Merkel von der Grün-Donnerstags-Farce zurückrudern musste, man hätte gar nicht gewusst, was an Lieferketten dadurch betroffen gewesen wäre, hätte man die „Osterruhe“ durchgesetzt. Wie peinlich ist das denn? Die Staatslenker konnten zwei und zwei nicht zusammenzählen?
Dass in einer deutschen Republik nicht an unbürokratischen Lösungen gearbeitet wird, konnte man seinerzeit der „Mövenpicksteuer“ anmerken. Wenn man einmal davon absieht, dass sie ursprünglich eine Idee der CSU war, die ihren Gastro-Betrieben in Grenznähe zu Österreich den steuerlichen Nachteil nehmen wollte, so war die Ausführung ein Bürokratenschimmel.
Um die Corona Krise, die keine deutsche, sondern eine Weltkrise ist, zu meistern, braucht es eigentlich nicht viel: Impfen, impfen, impfen … Die Schulen sollen wieder aufmachen und normal Unterricht machen können? Ja, ist eine gute Idee, also Schüler und Lehrer impfen, alles gut …
Die Wirtschaftsbetriebe sollen wieder normal arbeiten können? Ja, unbedingt! In Israel wird in den Filialen eines schwedischen Möbelhauses geimpft … in Deutschland sollen Hausärzte 20 Impfdosen pro Woche bekommen – das ist an Peinlichkeit kaum zu überbieten.
Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man meinen, dass manche Regierungen gar nicht an einem Fortschritt in der Krise interessiert sind, sondern den Status Quo des Grundrechtsentzugs möglichst lange aufrecht halten wollen. Vielleicht will das Volk dann ja auch seine Rechte gar nicht mehr?! Es wird mut- und sinnlos reagiert…
Was ist zu tun: Mehr Mut, mehr Impfdosen, mehr Impfmöglichkeiten, ein bisschen mehr Schweden anstatt deutscher Gulag mit Ausgangssperren!

Herzlichst Ihre

Claudia Diel